Vereinsgeschichte

Dem Dorfe zum Schutz, dem Feuer zum Trutz!

 

Dieser Wahlspruch am Feuerwehrgerätehaus
in Neubau gleicht einem Gelübde, welchem sich die Männer und Frauen der Freiwilligen
Feuerwehr Neubau seit eh und je unterworfen haben. Ein Gelübde im freiwilligen
Einsatz, wenn es galt das Hab und Gut des Nächsten zu schützen. Dies wird seit
der Gründung der Wehr im Jahr 1896 bei allen Brand- und Katastrophenfällen immer
wieder bewiesen.
Anfang des 20. Jahrhunderts besaßen die Feuerwehrmänner
nur einige Kleingeräte und eine zweirädrige Handdruckspritze. Diese konnte 1914
auch nur durch eine vierräderige Handdruckspritze ersetzt werden.

Die Situation änderte sich erst nach dem 1. Weltkrieg als eine Drehleiter
angeschafft und ein kleines hölzernes Gerätehaus gebaut wurde, in welchem die
bis dahin in Privatgebäuden untergebrachten Ausrüstungen einen ersten vernünftigen
Aufbewahrungsort fanden.

Während und einige Zeit nach dem 2. Weltkrieg
lagen die Pflichten der Feuerwehr in den Händen der älteren Jahrgänge, bis die
Mannschaft wieder verstärkt war und die Wehr einen rapiden Aufschwung erlebte.
Im Jahr 1949 konnte eine TS 6 erworben und ein gebrauchter Steyr-Sanka -Wagen
zum Mannschaftswagen umgebaut werden.

Um Mittel für weitere Ausrüstungsgegenstände
zu beschaffen wurde das “Bergfest am Fichtelsee initiiert. So konnte schon 1953
eine TS 8 modernster Bauart auf luftbereiftem Anhänger angekauft werden. Die Freiwillige
Feuerwehr Neubau war mit einem geländegängigen Mannschaftswagen zu diesem Zeitpunkt
eine der schlagkräftigsten Wehren im Fichtelgebirge und wurde 1953 zur Stützpunktfeuerwehr
erhoben.

Die Fahnenweihe im Jahre 1955 war die Krönung dieser ausgezeichneten
Teamarbeit.

Um der ständig verbesserten Ausrüstung entsprechen zu können,
fehlte noch immer ein größeres Gerätehaus. Nach langem hin und her, besonders
wegen des Grundstückes, konnte in Verbindung mit der Gemeindeverwaltung Fichtelberg
und Dank der Nachbarn 1965 ein massives Gerätehaus auf dem alten Platz erstellt
werden, welches zum 70-jährigen Vereinsjubiläum eingeweiht wurde.

Im Jahr 1980 wurde ein VW-Bus der Polizei Bayreuth von der Wehr ersteigert und durch
einige Kameraden in einer Fichtelberger Kfz -Werkstatt zum MTW umgebaut. Die finanziellen
Mittel wurden u. a. durch den Verkauf des TSA und dem schon traditionellen Gartenfest
zum Patrozinium der Antoniuskirche in Neubau aufgebracht.

In den folgenden
Jahren kam die Wehr aufgrund des immer reparaturanfälligeren Löschfahrzeugs der
Marke Borgward etwas ins Hintertreffen. So war es begreiflich, dass der Wunsch
nach einem modernen Einsatzfahrzeug in der Feuerwehr immer stärker wurde. Auch
von Seiten der Gemeinde wurde die unumgängliche Ersatzbeschaffung befürwortet.
Durch den Parkplatzdienst am Fichtelsee und sparsamen Haushalt wurden die finanziellen
Voraussetzungen für die Freiwillige Feuerwehr Neubau geschaffen. Mit kräftiger
Unterstützung der Gemeinde Fichtelberg und den öffentlichen Zuschüssen konnte
1986 zum 90 -jährigem Gründungsfest das neue Löschgruppenfahrzeug LF 8, ein Mercedes
Unimog angeschafft werden. Erst durch den Einbau eines Rolltores im Gerätehaus,
verbunden mit der Renovierung der Fahrzeughalle, wie immer durch Eigenleistung
der Kameraden, wurde die sachgerechte Unterbringung gewährleistet.

Der nur mit geeigneten Mitteln zu gewährleistende Brand-und Katastrophenschutz machte
es im Jahr 1989 unumgänglich, den in die Jahre gekommenen MTW durch einen “neuen”
gebrauchten VW-Bus zu ersetzen. Nach langem Suchen konnte letztendlich ein geeignetes
Fahrzeug von den Glaswerken Warmensteinach übernommen werden. Auch dieser MTW
wurde von den Kameraden “feuerwehrtechnisch” Auf- und ausgerüstet, d. h. Signalanlagen,
Funkgerät, neuer Lack und Aufschrift Feuerwehr mit Gemeindewappen, etc.

In Verbindung mit dem Ausbildungsstand sind vor allem die Feuerwehranwärter zu
nennen die in letzter Zeit ihre Truppmannausbildung bestanden haben. Die letzte
Leistungsprüfung fand 1994 statt, als 3 Löschgruppen die Prüfungen zu Bronze,
Vorstufe Gold und Gold ablegten. Mit dem neuen LF 8 wurde auch die FF Neubau mit
schwerem Atemschutz ausgerüstet, somit war es dringend erforderlich, dass sich
für diesen Aufgabenbereich genügend Frauen und Männer zumAtemschutzgeräteträger
ausbilden ließen.

Die FF Neubau konnte ca. 1980 zum ersten mal eine
Damenlöschgruppe zusammenstellen und seit 1986 betreuen wir unsere Jugendfeuerwehr.

Der Initiative einiger Kameraden ist es zu verdanken dass seit mehreren
Jahren wieder ein Kameradschaftsabend im regelmäßigen Turnus stattfindet.

Zur Gründungsversammlung am 05.05.1994 ist u. a. auch die Freiwillige Feuerwehr
Neubau dem Kreisfeuerwehrverband Bayreuth e. V. beigetreten.

Im Rahmen
der Hilfsaktion des Kreisfeuerwehrverbandes Bayreuth, bei der Flutkatastrophe
2002 in den neuen Bundesländern im Landkreis Döbeln, erklärten sich auch 5 Kameradinnen
und Kameraden der FF Neubau bereit mit dem LF8 nach Döbeln zu fahren um Hilfe
zu leisten.

Im August 2004 konnte die Wehr aus eigenen Mitteln einen
gebrauchten T4 syncro für 16000 € erwerben, der wie die Vorgängermodelle für den
Feuerwehrdienst Um- und Ausgerüstet wurde, wie schon fast Tradition in der FF
Neubau zum größten Teil in Eigenleistung der Kameradinnen und Kameraden.
Übergabe
und Einweihung des T4 zum Patrozinium der Antoniuskirche vom 11-12.06.05.

Ab 2005 konnten wieder einige Jugendliche für den ehrenamtlichen Dienst bei
der FF Neubau gewonnen werden.

Der traditionelle Zug der Neubauer Vereine
zu Fronleichnam nach Fichtelberg ist am 26.05.2005 eingestellt worden (Im Jahre
2004 machte die FF Neubau den Anfang: als ohne Musik marschiert wurde, fuhren
wir mit dem Bus hinterher, da Marschieren ohne Musik eine Zumutung ist). Anno
2006 konnte wieder ein Kirchenzug der Vereine von Neubau nach Fichtelberg organisiert
werden. Dies wurde durch Einsatz der Gemeinde, Pfarrer Klier und der FF Neubau
ermöglicht.

Die FF Neubau zählt ca. 120 aktive und passive Mitglieder.